Museumspädagogik
Der wesentliche Ansatz des museumspädagogischen Konzepts liegt darin, dass über die Wissensvermittlung hinaus mittels des künstlerischen Arbeitens bei den Kindern Interesse geweckt wird und Wege gefunden werden, das erworbene Wissen über den Ausstellungsbesuch hinaus lebendig zu halten. Grundlegend dafür ist, dass den Kindern bewusst wird, dass Geschichte in ihr Leben hinein wirkt und sie ein Teil der Geschichte sind und sie Geschichte in der Zukunft fort schreiben werden
Am Anfang des Museumsbesuchs steht eine Zeitreise in die Vergangenheit. Bei einem angeleiteten Gespräch durch die Ausstellung bekommen die Kinder einen ersten Eindruck von den Exponaten und können diese auf sich wirken lassen. Dabei ist es wichtig, dass die Kinder ihre natürliche Neugier und Spontanität einbringen können. Im besten Fall wird dieser Rundgang von einem Frage und Antwort Wechselspiel, ausgehend von den Kindern begleitet. Anschließend setzten die Kinder und Jugendlichen ihr selbst gewähltes Thema künstlerisch um. Gemäß der Leitidee des Konzepts ist hierbei das Erfahren von Kunst und Geschichte in Verbindung mit künstlerischem Arbeiten elementar. Über den Weg der sinnlich-ästhetischen Auseinandersetzung kann so eine Annäherung an die historischen Geschehnisse erfolgen. Haptische Gestaltung und das Erleben mit allen Sinnen vertiefen auf diesem Wege Wissen und Erkenntnis. Das Gestalten mit verschiedensten Materialien wie Zeitungspapier, Kleber, Postkarten, Leinwände, Restmaterialien, Kohlestifte, Acrylfarben etc. unterstützt die Kreativität und Experimentierfreude der Kinder.
Oktober - November 2014 Workshop mit Jugendlichen der Realschulen und Gymnasien im Rahmen der Ausstellung "sich ein Bild machen" zum Ersten Weltkrieg im Stadtmuseum Waldkraiburg
Mai – August 2014 Workshop mit KIndern und Jugendlichen der Grund-, Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien im Rahmen der Ausstellung „bildweltkireg“ zum Ersten Weltkrieg
Der begleitende Workshop zur Ausstellung „bildweltkrieg“ gab den Kindern die Möglichkeit die gesehenen Bilder, die Geschichte auf ganz eigene Weise zu verarbeiten.
Gerade bei der künstlerischen Umsetzung des schwierigen Themas wird deutlich wie tief die Bilder bewegen.
Wenn Kinder und Jugendliche zerstörte Wälder malen, wenn Bomben überdimensional auf den Bildern zu sehen sind, wenn Blut und Wunden immer wieder auf Leinwänden zu Thema werden, wird klar, dass diese Ausstellung weit mehr emotional und gedanklich bewegt, wie es oft auf den ersten Blick scheint.
Die Möglichkeit der abstrakten, freien künstlerischen Bearbeitung der Themen gibt den Kindern die Möglichkeit sich ganz bewusst mit ihren Gedanken und Gefühlen auseinander zu setzen.
Bei der künstlerischen Umsetzung des Projekts waren mir folgende Aspekte besonders wichtig.
Die kreative Verarbeitung macht Geschichte im Museum nicht nur zu einem Ort des Wissens, vielmehr zu einem Ort Geschichte und Kunst auf eine besondere zu verstehen.
Grund-, Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien hatten die Möglichkeit gemeinsam mit ihren Klassen folgende Schwerpunkt Themen wie: Heldentum – Helden heute, Bildpropaganda, Frauen im ersten Weltkrieg, Europa z. Z des Ersten Weltkriegs – Europa heute, sowie Erster Weltkrieg und die Folgen – Kriegsschauplätze zu wählen.
Es haben mehr als 270 Kinder und Jugendliche die Ausstellung besucht.
Photo Copyright © Kornelia Wagner 2016